über Augenbinde, Hingabe und Transformation

Von: Aernoudt Knecht – Artikel drucken: pdf

1 – Hingabe an Dunkelheit
2 – Verblendet durch Licht
3 – Heilige Dunkelheit – damals und heute
4 – In der Dunkelheit werden wir zu Sehern
5 – Der Tänzer mit Augenbinde

 

5 – Der Tänzer mit Augenbinde

TrancetanzUnd da sitze ich dann, auf dem Rand meiner Matratze. Weil ich den Wert der Dunkelheit, durch das Tanzen mit einer Augenbinde, gut kenne, kann ich mich dieser leicht hingeben. Ich lausche nach dem Rhythmus meiner Atmung, und starre geradeaus ins Dunkle. Auch wenn ich mich ab und zu frage welcher Tag heute ist, und wie spät es sein könnte, eigentlich spielt es keine Rolle. Ich bin überwiegend gedankenlos, und werde mir plötzlich davon bewusst, dass der Raum zwischen den Gedanken enorm zugenommen hat. Es ist eine tiefgehende Ruhe in mir entstanden, wie ich sie noch niemals zuvor erlebt habe. Es ist eine Leere entstanden die Platz schafft für eine neue Sehensweise, neue Einsichten und neue Inspiration.

Die Dunkelheit hat mir in den Tagen, dass ich im Dunklen war innig zugesprochen. Und sie sprach nicht zu meinem Kopf, sondern zu meinem Herz. Ich habe von ihr gelernt wie ich ‚wirklich’ sehen kann, nicht mit meinen Augen, sondern mit meinem Herz und meinen anderen Sinnesorganen. Ich habe die Dunkelheit intensiv untersuchen können, und entdeckt, dass ich mich sehr vertraut und sicher in ihrem Reich fühle. Seit meiner Rückkehr ins Licht erfahre ich eine neue Sensation von Bestimmung und entscheide ich mich dafür ein „Botschafter der Dunkelheit“ zu sein. Lege einfach mal eine Augenbinde an wenn du bei uns mittanzt, und du wirst sehen: der leere Raum im Dunklen ist ein Ozean voller alter Erinnerungen und unerschöpflichen Möglichkeiten.

 

© Aernoudt Knecht, Dezember 2010

 
Mehr lesen? Neben meiner persönlichen Erfahrung mit Dunkelheit, war auch das Buch ‚Darkness Visible‚, geschrieben von Simon Buxton und Ross Heaven, ein wichtiger Informationsbrunnen für diesen Artikel. Ein echter Tipp, wenn dich dieses Thema interessiert.

 
 

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